Bienenflucht

Shownotes

Ein Honigglas – ein unscheinbares Symbol für die süßen Momente der Freiheit, die Udo Havel so sehr ersehnt. Geboren in der DDR, kämpft der junge Radsportler gegen die ständige Kontrolle und Überwachung des Staates. Als ihm die Stasi eine scheinbar perfekte Karriere als Leistungssportler anbietet, greift er zu – doch sein Freiheitsdrang lässt sich nicht bändigen. Nach einem folgenschweren Zwischenfall wagt Udo die Flucht in den Westen. Doch die Stasi spinnt ein Netz aus Verrat, indem sie seine Mutter nutzt, um ihn zurückzuholen. Gefangen zwischen Hoffnung und Enttäuschung, zwischen dem süßen Versprechen von Freiheit und der bitteren Realität von Haft, erzählt diese Folge von Udos mutigem Kampf um Selbstbestimmung.

Gedenkstätte Bautzen: www.gedenkstaette-bautzen.de Stiftung Sächsische Gedenkstätten: www.stsg.de

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00:00:00: Herzlich Willkommen zu unserem Podcast Last in Bodischin.

00:00:03: Ich bin Vincent

00:00:04: und ich bin Emma.

00:00:05: In unserem Podcast sprechen wir über die Bautzener Gefängnisse und die Schicksale einzelner Heftlinge.

00:00:12: Noch ein ganz kleiner Disclaimer von uns.

00:00:14: Unsere Geschichten basieren ganz oft auf persönlichen Erzählungen von den Betroffenen und nicht immer aus historisch-neutraler Literatur.

00:00:23: So Vincent, wie geht's dir heute?

00:00:26: Ja, sehr gut Emma und dir?

00:00:27: Mir geht's auch richtig gut.

00:00:29: Ja, du hast mir heute ein Honigglas mitgebracht.

00:00:31: Ich glaube, ich habe ja das selber.

00:00:33: Meinst du bloß schon leer?

00:00:35: Von wem haben wir das eigentlich?

00:00:36: Das haben wir von Udo Havel geschenkt bekommen letztes Jahr, beim Tag des offenen Denkmals.

00:00:42: Und wir haben da aber eigentlich nur so eine nette Geste drin gesehen, Aufmerksamkeit.

00:00:46: Aber vor ein paar Wochen haben wir jetzt rausgefunden, was da eigentlich für eine krasse Story hintersteckt, ne?

00:00:51: Ja, voll.

00:00:51: Und die wollen wir heute einfach mal erzählen.

00:00:54: Ja, ich freue mich drauf.

00:00:55: Ja, ich mich auch.

00:00:57: Ich würde sagen, wir erzählen erst mal und dann quatschen ein bisschen drüber, oder?

00:01:00: Ja.

00:01:00: Okay, dann los geht's.

00:01:03: Es ist neunzehntundundfünfzig in Schleitz, einer kleinen Stadt in Thüringen inmitten der deutschen demokratischen Republik.

00:01:10: Ein kleiner Junge wird geboren, Udo Havel, ein Name, der bald in den Schatten des Überwachens und der ständigen Kontrolle durch den Staat geraten soll.

00:01:21: Schon früh entdeckt Udo seine Leidenschaft den Radsport.

00:01:24: Mit vierzehn träumt er davon, Rennen zu fahren.

00:01:27: Er spart Eifrig, verdient sich sein eigenes Geld und kauft sich schließlich ein Rennrad.

00:01:33: Doch Udo ist nicht nur ein leidenschaftlicher Sportler.

00:01:36: Er hat auch einen unerschütterlichen Drang nach Freiheit.

00:01:40: Und dieser Drang wird sein Leben für immer verändern.

00:01:43: Als Udo älter wird, entscheidet er sich, eine Ausbildung zu Maurer zu machen.

00:01:48: Doch der Sport bleibt seine große Leidenschaft.

00:01:51: In der DDR gibt es zu wenige Möglichkeiten, als Radsportler wirklich weitzukommen.

00:01:56: Doch dann wird er von der Stasi entdeckt.

00:01:59: Die bietet ihm eine verlockende Möglichkeit.

00:02:01: Eine Planstelle als Leistungssportler bei Dynamo Gera.

00:02:05: Udo, der mit den finanziellen Belastungen des Sports kämpft, nimmt das Angebot an.

00:02:10: Er wird vom Staat wie ein Profi behandelt.

00:02:13: Freigestellt von der Arbeit, die Möglichkeit, sich voll auf das Training zu konzentrieren und seine Materialkosten werden übernommen.

00:02:20: Es scheint der perfekte Deal, ein Leben als Leistungssportler.

00:02:25: Doch Udo ist ein Freigeist, jemand, der sich nicht gerne an Regeln hält.

00:02:29: Schon in der Schule war er nie der Liebling der Lehrer, er das schwarze Schaf, der Außenseiter.

00:02:34: und genau diese Unangepasstheit wird ihm später zum Verhängnis.

00:02:39: Eines Abends, als Udo und Gerra unterwegs ist, kommt es zu einem Vorfall, der sein Leben schlagartig verändert.

00:02:45: Ein alkoholisierter Zustand gerät er mit einem Polizisten in einer Auseinandersetzung.

00:02:50: Es wird handgreiflich und dieser Vorfall führt dazu, dass die Stasi ihn aus dem Leistungssportprogramm wirft.

00:02:56: Doch Udo lässt sich nicht unterkriegen.

00:02:58: Im Gegenteil, er träumt nun mehr denn je von einem Leben in Freiheit, weit weg von der Überwachung und den ständigen Vorschriften der DDR.

00:03:07: Er schaut heimlich Westfernsehen und träumt von einem Leben im Westen.

00:03:11: Im Jahr neunzehnzehnzebzig kommt Udo eine Idee, die sein Leben auf einen Schlag verändern wird.

00:03:17: In einer Nacht fährt Udo mit seinem Moped zu einem Grenzübergang, den er gut kennt.

00:03:21: Er versteckt es im Wald und sieht sich um.

00:03:23: Keine Wachen, keine Soldaten, nur der Zaun, der die DDR vom Westen trennt.

00:03:29: Udo zögert keinen Moment, er klettert den Zaun hoch, springt auf die andere Seite und landet in der Freiheit.

00:03:35: Keine Min, keine Wachen, nur das Gefühl der Befreiung.

00:03:39: Aber der Weg ist noch lange nicht zu Ende.

00:03:41: Udo flieht nach Dortmund, wo er als Maurer arbeitet.

00:03:44: Endlich ist er frei.

00:03:46: Kein Überwachungsstaat mehr, keine ständigen Einschränkungen.

00:03:50: Es fühlt sich an wie ein Neubeginn.

00:03:52: Doch auch im Westen bleibt die Stasi nicht untätig.

00:03:55: Sie spüren, dass einer ihrer ehemaligen Spitzensportler verschwunden ist und sie wollen ihn zurück.

00:04:01: Im Osten wird ein refinierter Plan ausgeheckt.

00:04:04: Diese Lotte Havel... Udo's Mutter soll in den Westen reisen, um ihren Sohn zurückzugewinnen.

00:04:10: Die Stasi setzt sie unter Druck.

00:04:12: Sie soll versuchen, Udo zu überzeugen, freiwillig zurückzukehren.

00:04:16: Wenn er sich weigert, soll er zumindestens bereit sein, in der DDR zu einem Treffen zu kommen.

00:04:22: Im Juli, twohneinzehnzebzig macht sich Lise Lotte auf den Weg nach Dortmund.

00:04:26: Sie ist traurig und besorgt, doch gleichzeitig gibt es diesen glemerten Funken der Hoffnung, ihren Sohn zurückzubekommen.

00:04:35: Udo, der nie wirklich sicher war, ob er den Osten wirklich hinter sich gelassen hatte, gibt schließlich nach.

00:04:41: Die Tränen seiner Mutter berühren ihn.

00:04:43: Er packt seine Sachen, steigt in den Zug und sie fahren zurück in die DDR.

00:04:47: Aber Udo hat ein schlechtes Gefühl.

00:04:49: Ein Polizist fragt ihn an der Grenze, warum er denn wieder in die DDR komme.

00:04:53: Die sperren nicht ein, sagt der Polizist.

00:04:55: Aber Udo denkt sich nicht viel dabei.

00:04:57: Daraus kommt genau so.

00:04:59: In Berlin wird Udo festgenommen und in das berüchtigte Untersuchungsgefängnis Hohensteinhausen gebracht.

00:05:04: Wochen später fällt das Urteil, Farnflucht und Spionage, sieben Jahre Haft, im Bauzner Gefängnis.

00:05:11: Udo Havel, der in einer Gesellschaft aufwuchs, in der der Staat die Menschen überwachte und versuchte jeden Widerstand zu brechen, wollte nichts anderes als das Recht zu haben, sein Leben selbst zu bestimmen.

00:05:23: Er wollte frei sein, ohne Angst zur Verfolgung, ohne die ständige Kontrolle der Diktatur.

00:05:28: Die Geschichte von Udo Havel ist ein Aufruf an uns alle.

00:05:32: Nie wieder Diktatur, nie wieder Überwachung, nie wieder die Einschränkung unserer Rechte im Namen der Sicherheit.

00:05:40: Freiheit ist die Grundlage unserer Menschlichkeit und wir müssen sie immer wahren für uns und für kommende Generation.

00:05:49: So, das war die Story.

00:05:51: Ja, fand ich voll krass.

00:05:52: Schon krass, ne?

00:05:53: Also, ich fand ja... So seinen ganzen Werdegang und so, auch schon spannend.

00:05:59: Aber worüber wir jetzt auch noch gar nicht gequatscht haben, ist das ganze Zeug, was in der Haft passiert ist.

00:06:04: Genau.

00:06:05: Also jetzt geht es ein bisschen um Baut zum Gefängnis an sich.

00:06:08: Ja, weil da hatte der nämlich auch richtige gute Geschichten, die er auch so erzählt hat, also die auch spannend sind und so.

00:06:16: Was ist denn deine Lieblingsgeschichte?

00:06:18: Ja, die, die ich am meisten gefeiert habe, war die, als er sich selber einen Wein gebrannt hat.

00:06:23: Also der hat ja dann einfach, ich glaube, sich einen Thermoskanne geschnappt, also auf der Zelle eben, einen Thermoskanne geschnappt, Brot und Marmelade und das dann alles...

00:06:36: Zusammen gerührt und dann auf der Heizung einfach mal gegärt.

00:06:39: Ja, und dann hat er, wie er selber gesagt hat, sich einen schönen Riesling gebrannt.

00:06:44: Ja,

00:06:44: und dann hatte er den aber gar nicht ganz alleine irgendwie sich rein gefiffen, sondern er hatte so... So ein Machgläser und hat den dann an seine Kumpels verteilt.

00:06:54: Er war natürlich illegal, aber hat er trotzdem gemacht.

00:06:57: Und selbst hat er dann erzählt, saß er dann immer auf Zelle und hat dann den Rest dieses Brot mit der Marmelade, was schon so richtig so matschig eklig war, hat er sich dann reingelöffelt und war dann so besoffen, dass er im Bett lag.

00:07:11: und wer jemand reingekommen meinte, er wäre direkt rausgefallen, weil er gar nichts mehr konnte.

00:07:16: Er

00:07:16: war so besoffen dann.

00:07:17: Und das kam aber irgendwann raus.

00:07:19: Leider hat ihn dann einer erwischt und dann musste er in den Arrest

00:07:23: gehen.

00:07:24: Willst du vielleicht kurz vorher noch mal sagen, was der Arrest überhaupt ist?

00:07:27: Ja, ganz kurz, weil wir jetzt so die coolen Stories erzählen, aber der Arrest ist eigentlich gar nicht so cool.

00:07:34: Es ist ziemlich ernst.

00:07:36: Man kriegt im Arrest nur fünf Scheiben trockenes Brot am Tag und alle zwei Tage ein warmes Mittagessen war.

00:07:45: Es steht eine Britte drin, die wird aber morgens rausgenommen und abends wieder reingestellt.

00:07:51: Und waschen kann man sich nur kurz an so einem Waschbecken.

00:07:55: Man darf die Wäsche aber auch nicht wechseln und dann muss man sich mal vor Augen halten, wie lange der Datei wäre drin, weil so zwei Wochen, fünfzehn Tage, das kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, was das auch mit einer Psyche macht, weil in diesem Arrest hast du gar keine Möglichkeit irgendwie, irgendwas zu machen.

00:08:10: Ja, also dir wird ja auch, also du hast ja weder deine Bücher.

00:08:14: Du hast da keinen, mit dem du nicht unterhalten kannst, bist ja ganz alleine und so.

00:08:20: Aber er hat sich ja dann trotzdem ... Ein Weg

00:08:22: gemacht.

00:08:23: Ja, um sich da seine Zeit zu vertreiben.

00:08:26: Und zwar hat der noch eine Zellennachbar, den Peter Groß, und die beiden haben sich dazu entschlossen, Schach zu spielen.

00:08:34: Und da haben die sich aus ganz einfachen Mitteln, ich glaube, es war Pappe, Zahnpasta und abgebrannten Schreichholzern.

00:08:41: Ich glaube, irgendwie haben die sich noch die Figürchen gemacht, glaube ich, mit Brot oder so.

00:08:46: Und dann haben sie gegeneinander Schach gespielt.

00:08:48: Ja,

00:08:48: und man muss sich das auch so verstehen, die sitzen ja nicht mal gegenüber voneinander, sondern die sind in zwei verschiedenen Zellen und rufen sich dann ihren nächsten Zug über den Flur.

00:08:58: Also, schon krass.

00:09:00: Also, ich find's einfach bemerkenswert, ne?

00:09:02: Du bist da und dann wirst du so kreativ, weil dein Kopf ja einfach nach Strategien sucht, dass du dich irgendwie auch nur beschäftigen kannst.

00:09:11: Weil sonst wirst du ja Öhrer da drinnen, so.

00:09:13: Ja.

00:09:14: Apropos Zelle, normale Zelle.

00:09:17: Also, Udo Habe war ein Großteil seiner Zeit in Bautzen alleine auf der Zelle.

00:09:22: Fand er auch besser, hat er immer gesagt.

00:09:24: Aber am Anfang gab's halt... doch so Zellen, wo mehr Leute dran waren, wo er halt am Anfang drin war.

00:09:31: Und das fand ich spannend.

00:09:32: Er war nämlich mit so zwei richtigen Schwerstverbrechern da auf einer Zelle.

00:09:37: Also das sind Stasi Major gewesen und der eine hat seine zwölfjährige Tochter vergewaltigt und der andere hatte eine Affäre mit einer Frau.

00:09:49: die auch schwanger geworden ist und die hat er dann umgebracht im Wald um das halt vor seiner Frau und vom Staat einfach zu verstecken und also so richtig richtig böse Geschichten und mit den Leuten ja war er dann auf einer

00:10:03: Zelle hatte der also ich glaube ich kann mich noch daran erinnern dass er nicht so viel Angst hatte

00:10:09: der hat so einen finde ich selbstbewusstsein auch gehabt.

00:10:12: also der hat gesagt ich bin ein breiter junger Kerl mir kann keiner war also wirklich

00:10:18: Ja, aber noch eine coole Geschichte war, fand ich die, die zu Silvester passiert ist.

00:10:25: Und zwar haben wir, also er war da auch, der das mit angestiftet hat so, haben sich alle Heftlinge an die Wand gelehnt.

00:10:35: Und Horuke schrien einfach, damit.

00:10:37: die dann, also die meinen damit, dass sie jetzt das Gefängnis in den Westen rüber schieben.

00:10:42: Ja.

00:10:42: Und das fand ich auch einfach so geil, irgendwie.

00:10:44: Das hat er ja auch mit angezählt.

00:10:46: Ja.

00:10:46: Und das passt so gut zu ihm, finde ich, einfach.

00:10:49: Also, da hat ja so eine Art einfach dieses

00:10:51: ... Ja, dieses Lockere.

00:10:53: Und auch so lustige irgendwie, ne?

00:10:56: Und das kann ich mir einfach gut vorstellen.

00:10:58: Ja, voll.

00:11:00: Also, was ich auch bemerkenswert fahrt an ihm, ist, dass er immer seine ... Überzeugung über seine Freiheit gestellt hat.

00:11:07: Ja.

00:11:07: Also er hat ja einmal das Angebot auch bekommen.

00:11:10: Okay, wir geben dir jetzt frei, wir geben dir jetzt die Urlaub, dann kannst du dir eine Arbeitsstelle klarmachen und dann kannst du hier rauskommen.

00:11:18: Im DDR eben.

00:11:19: Genau.

00:11:20: Und da hat er gesagt, lasst ihr mich hier raus, dann fahre ich sofort nach Berlin zur ständigen Vertretung und dann bin ich Ganz schnell wieder am Westen.

00:11:29: Ich bleib hier nicht.

00:11:30: Ich bleib hier nicht in der DDR.

00:11:32: Ich war im Westen und ich will auch wieder in den Westen.

00:11:34: Und dann haben sie gesagt, ja gut, dann wieder zurück auf Zelle.

00:11:38: Ja.

00:11:38: Er ist ja dann auch in den Hungerstreck getreten.

00:11:41: Also er hat erstmal direkt komplett auf alles verzichtet.

00:11:45: Er ist mal nix gegessen, nix getrunken.

00:11:47: Das ging aber dann nicht.

00:11:48: Da hat der Fieber bekommen und sowas.

00:11:49: Und da hat er den nächsten Hungerstreck geplant.

00:11:52: Also er hat sich darauf vorbereitet.

00:11:54: Immer mal eine Mahlzeit weggelassen.

00:11:56: Getrunken hat er trotzdem noch.

00:11:58: Das ging nicht ohne.

00:12:00: Und ja, bis er dann ohne Essen ausgekommen ist.

00:12:04: Oder nur noch mit dem Mittagessen.

00:12:06: Und dann haben sie den in die Psychiatrie gebracht nach Leipzig.

00:12:10: Wo er auch super klar gekommen ist mit allen Leuten, die da so waren, so ... für ein halbes Jahr.

00:12:17: Und dann haben sie gemerkt, okay, der bringt uns nix.

00:12:21: Der lässt sich nicht umerziehen.

00:12:23: Das war ja das Ziel, diese Umerziehung eigentlich.

00:12:25: Der bringt der DDR nix mehr.

00:12:27: Und dann haben sie mir gesagt, okay, Harve, wir lassen sie dann

00:12:32: raus.

00:12:32: Wieder raus?

00:12:32: Ja.

00:12:33: Und dann musste er, glaub ich, noch zwei Monate oder so, musste er noch mal.

00:12:39: Und dann war er frei und ist auch wieder in den Westen.

00:12:42: Ja.

00:12:43: Aber lass jetzt noch mal auf den Anfang zurückkommen.

00:12:45: Ja, auf

00:12:45: das ...

00:12:46: Auf das Honig, klar.

00:12:47: Ja.

00:12:49: Ja, der hatte das eben ... Also, warum er das überhaupt uns geschenkt hat, liegt daran, dass er damals in der Haft ... muss er sich ja seine zeit vertreiben so und hat dann angefangen bücher zu lesen.

00:13:01: und da hat er nämlich von seiner mutter ein buch übers imkern bekommen eigentlich

00:13:06: richtig spannend

00:13:08: über

00:13:08: bienen

00:13:09: ja über bienen ein buch bekommen und Das hat er dann so in sich inhaliert und dann hat er sich so dafür interessiert, dass er es dann nach der Haft immer noch weitermachen wollte.

00:13:21: Ja, also eine richtige Begeisterung

00:13:23: einfach dafür.

00:13:24: Und das finde ich so, das passt zu dem Typen.

00:13:27: so gut, also einfach dieses sich für etwas zu begeistern und das positive in der negativen Situation zu sehen.

00:13:34: Das

00:13:35: passt richtig

00:13:36: gut zu ihm.

00:13:36: Ja, und dann später hat er dann auch noch seinen kleinen Bauernhof und so, seiner Frau.

00:13:41: Und hat er dann eben das Imkern weitergemacht?

00:13:45: Ja,

00:13:45: bis zum Ende.

00:13:46: Letztes Jahr ist er leider verstorben, Ende letzten Jahres.

00:13:50: Und das Imkern hat ihn aber bis zum Ende

00:13:53: begleitet.

00:13:54: Ja,

00:13:55: fand ich

00:13:56: krass.

00:13:57: Einfach krass, ja.

00:13:59: Was uns auch noch ganz wichtig ist zu sagen, ist einfach, dass Udo Havel und die Geschichte ihr eine Lektion hinterlässt.

00:14:06: Also Freiheit ist wirklich das Größte.

00:14:11: was wir haben können.

00:14:12: Ja.

00:14:13: Und wir müssen das schützen und verteidigen.

00:14:16: Und die Geschichte von Udo Havel und die Geschichte von der Teilung Deutschlands ist so ein perfektes Beispiel, was wir uns vorhalten können, um uns klar zu machen, was für ein Privileg das eigentlich ist, was wir haben und dass wir das auf jeden Fall schützen müssen, damit sowas nicht nochmal passieren kann.

00:14:35: einfach.

00:14:36: Ja.

00:14:37: Genau.

00:14:38: So, das war es auch schon eigentlich.

00:14:41: Ja.

00:14:41: Und

00:14:41: uns?

00:14:42: Ich hoffe, ich hatte die Folge gefallen.

00:14:44: Ja.

00:14:45: Und dann hören wir uns beim nächsten

00:14:47: Mal.

00:14:48: Bis dann.

00:14:49: Tschüss.

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